Zweimal Bronze und Zweimal Vierter bei der 5. European Deaf Beach Volleyball Championships in Baden, Österreich


Vom 16. bis zum 20. August fanden die 5. European Deaf Beach Volleyball Championships und die erste Junioren-Beachvolleyball Europameisterschaften in Baden/Österreich statt. Insgesamt nahmen Beachvolleyballer aus neun Ländern teil.

Das gesamte deutsche Team mit insgesamt acht Spielern reisten mit dem Zug nach

Baden/Österreich. Die Ankunft und das Check-In im Hotel verliefen reibungslos. Nach einem kurzen Einleben ging es auch schon zum Abendbrot. Der Speisesaal war sehr fürstlich eingerichtet und man hatte vom Essensraum einen wunderschönen Blick auf den Rosenpark.Nach dem Essen haben wir einen gemütlichen Spaziergang durch den Park gemacht und die Gegend angeschaut.

Am Montag sind wir nach einem reichlichen Frühstück zur Akkreditierung und dann direkt zum ersten Training gefahren. Die Beachvolleyball-Anlage bat herausragende Bedingungen. Die Teams trainierten zwei Stunden und konnten sich mit dem Sand und den Bedingungen vertraut machen.

 

Herren

 

Abends fand dann im Rahmen des Technical Meetings (engl.: technisches Treffen) die

Auslosung statt. GER 1 mit Max Pähler und Henrik Templin, die bei den Deaflympics in Brasilien die Bronzemedaille holten, wurden in die Gruppe A ausgelost. GER 2 mit Marko Sudy und Maximilian Schmidt kamen in die Gruppe B.

 

GROUP A – MEN

AUT 1 (Kurzmann, Bernhard / Grath, Benedikt)

GER 2 (Study, Marko / Schmidt, Maximilian)

CZE 1 (Zidek jr., Jan / Bambas, Simon)

ITA 1 (Aquilani, Valerio / Verdecchia, Lorenzo)

 

GROUP B – MEN

UKR (Tarasov, Serhii / Koshkarov, Anton)

GER 1 (Pähler, Max / Templin, Henrik)

CZE 2 (Zidek, Jan / Skopovy, Simon)

ITA 2 (Ianiro, Simone / Musacchio, Luigi)

AUT 2 (Urban, Stefan / Vacik, Stefan)

 

GER 1 musste somit am ersten Wettkampftag gegen AUT 2 mit Stefan Urban und Stefan Vacik und im zweiten Spiel gegen die erfahrenen Ukrainer und Deaflympics-

Silbermedaillengewinner Serhii Tarasov und Anton Koshkarov antreten. GER 1 gewann das Spiel gegen die Gastgeber souverän 2:0 (21:09, 21:08). Leider haben die Ukrainer sich als stärkeren Gegner behauptet und das Spiel endete nach drei Sätzen mit 2:1 (16:21, 21:18, 15:10). GER 2 musste am Nachmittag gegen die Österreicher 1 mit Bernard Kurzmann und Benedikt Grath ran und gewann das Spiel mit 0:2 (18:21, 16:21).

 

Am zweiten Turniertag sollten Pähler und Templin eigentlich gegen die Tschechen antreten. Doch da sich bei den Tschechen ein Spieler verletzt hatte, konnte das Spiel nicht stattfinden und somit wurde das Spiel mit 2:0 (21:0, 21:0) für GER 1 gewertet.

Am Nachmittag traten Sudy und Schmidt gegen die zweite tschechische junge Mannschaft an. In diesem Spiel mussten beide einige Herausforderungen bewältigen und gerieten dadurch unter Druck. Jedoch konnten Sudy und Schmidt dem Druck standhalten und verloren nur knapp 0:2 (18:21, 19:21).

Am dritten Tag mussten beide Teams gegen die italienischen Teams ran. In diesen Duellen steckten hohe Erwartungen, da die Italiener mit ihren Kunststücken immer wieder für Überraschungen sorgten.

 

GER 1 gewann das entscheidende Gruppenspiel gegen ITA 2 (Ianiro/Musacchio) mit 1:2 (19:21, 26:24, 13:15) und sicherte sich somit den Einzug ins Halbfinale. Auch das Spiel ITA 1 (Aquilani/Verdecchia) gegen GER 2 (Sudy/Schmidt) ging mit 1:2 (21:13, 15:21, 11:15) auf das Konto des deutschen Teams. Somit standen erstmals in der Geschichte des Gehörlosen-Beachvolleyballs zwei deutsche Teams in einem EM-Halbfinale. Am Abend ging Trainerin Tonya Tonya Slacanin alias „Teee“ mit den jeweiligen Teams ein paar Strategien für die Spiele am nächsten Tag durch, der Tag ging glücklich zu Ende. Am vorletzten Turniertag stieg die Anspannung. Um 13 Uhr mussten sich Sudy und Schmidt gegen die ungeschlagenen Ukrainer Tarasov und Koshkarov behaupten. Doch GER 2 fand nicht richtig ins Spiel und hatte Mühe, die Punkte zu halten. Die Ukraine gewann mit 2:0 (21:14, 21:16) und zog somit ins Finale ein. Doch die Hoffnung auf eine Medaille war noch nicht verloren. Direkt danach ging es für das andere deutsche Team gegen die Tschechen 1 ran. Auch Pähler und Templin hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu finden und verpassten im zweiten Satz den Anschluss an den Punktestand. Die Tschechen gingen mit 2:0 (21:18, 21:13) als Sieger vom Platz und spielten im Finale gegen die Ukrainer.

 

Nun hieß es, im kleinen Halbfinale alles zu geben. Nur ein deutsches Team kann sich eine Medaille sichern. Beide Teams traten am letzten Spieltag gegeneinander an. Die

Deaflympics-Drittplatzierten GER 1 konnten auch dieses Spiel souverän gegen die

Teamkollegen mit 2:0 (21:14, 21:12) für sich entscheiden und krönten ihre Laufbahn mit einer weiteren Bronzemedaille. Und ihre harte Arbeit wurde mit einer zweiten

Bronzemedaille gekrönt. Sudy und Schmidt beendeten das Turnier mit einem stolzen 4. Platz. 

 

Junioren

 

Vier U19-Teams aus drei Ländern (Deutschland, Österreich, Ukraine) traten gegeneinander an. Es war eine längere Zeit nicht sicher, ob die zwei deutschen Teams (GER 1 mit MarvinBoy und Balthasar Ricke sowie GER 2 mit Noah Bolz und Leon Zagragja) überhaupt aufgrund fehlender Finanzierung teilnehmen konnten. Dank einer privaten Spendenaktion war es kurzfristig doch möglich, nach Baden zu fahren.

 

Das rein deutsche Auftaktspiel war von Nervosität beider Teams geprägt. Bolz und Zagragja gewannen schließlich gegen Boy und Ricke mit 2:0. Bei den weiteren Spielen gegen Österreich und Ukraine konnten sich beide GER-Teams zwar steigern, jedoch ging leider kein Sieg für sie hervor. Im Halbfinale konnte Bolz und Zagragja gegen Österreich zwar spielerisch mithalten, aber es reichte nicht für den Finaleinzug. Das Halbfinalspiel von Boy und Ricke gegen die Ukraine musste aufgrund von Krankheit eines Spielers aus dem GER 1-Team abgesagt werden.

Im Spiel um Bronze konnte sich GER 2 wiederholt gegen GER 1 mit 2:0 behaupten und Bolz und Zagragja brachten für Deutschland die Bronzemedaille nach Hause.

Die Crew und Mannschaft sind mehr als zufrieden mit der gesamten Organisation und den hervorragenden Bedingungen sowie die reibungslose Durchführung.

 

Text: Katharina Pape

Fotos: Felten/foto-agent.de & Singer Alexander

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