Bei den Deaflympics 2021 in Caxias do Sul vom 1.-15. Mai in Brasilien konnten Henrik Templin und Max Pähler die Bronzemedaille für das deutsche Team im Beachvolleyball holen und schreiben somit
Geschichte, denn es ist die erste Medaille seit Bestehen der Beachvolleyball-Sparte!
Auch GER 2 schneidet mit einen souveränen 7. Platz sehr gut ab.
Als Gruppendritter kämpften sie sich über die Lucky Loser Runde bis ins Halbfinale und holten schließlich den 3. Platz und die damit beste Platzierung eines deutschen Beachvolleyballteams bei den Deaflympics überhaupt!
Die Deaflympics sind die olympischen Spiele für Gehörlose aus aller Welt und finden traditionell ein Jahr nach den Olympischen und Paralympischen Spielen statt. Bei den 24. Deaflympics dieses Jahr schaffte es die Delegation auf Platz 10 im Medaillenspiegel.
Am 28.4.2022 flogen die deutschen Athleten nach Brasilien und landeten schließlich nach 24 Stunde Reise. Vor Ort mussten sie feststellen, dass die Beachplätze durch starken Regen unbespielbar
waren wodurch eine Durchführung des Wettkampfes kurzeitig unsicher war. Zum Glück war eine Beachhalle in naher Umgebung frei und die Wettkämpfe konnten durchgeführt werden. Leider blieb das
Wetter während der gesamten Deaflympics kühl und regnerisch, sodass das große Kaminzimmer des Hotels ständiger Treffpunkt aller deutschen Athleten wurde.
Die Auslosung der Gruppen war ganz im Gunsten von GER2. Iran, Japan 1 und Estland teilten sich mit GER 2 eine Gruppe. GER 1 mussten sich dagegen gegen Ukraine 1, Tschechien 1, Ghana und Kanada
behaupten.
Am 4. Mai startete dann mit einem Tag Verspätung die Gruppenphase.
Gegen Weltmeister Ukraine und Tschechien mussten sich GER 1 mit jeweils 0:2, trotz guter Leistung geschlagen geben. Im Gegenzug gewannen sie gegen Kanada und Ghana mit jeweils 2:0. Mit
dem 3. Platz in der Tasche hieß es den langen Weg über die Lucky Loser Runde (die drittplatzierten spielen über Kreuz gegen viertplatzierte, der Gewinner zieht ins Achtelfinale) zu gehen um eine
Medaille zu holen.
GER 2 um Sudy und Schmidt hat anfangs leichte Startprobleme, womit sie das Spiel gegen Iran 1:2 abgeben mussten. Von Spiel zu Spiel steigernden sie sich womit sie alle Gruppenspiele gewannen,
einen soliden zweiten Platz in der Gruppe einnahmen und sich somit direkt für das Achtelfinal qualifizierten.
Parallel belegte GER1 Platz drei in der Gruppe und hatte die Möglichkeit über ein Lucky Loser-Spiel sich ins Achtelfinale zu kämpfen. Da der Gegner von GER 1, Japan 2 an Covid erkrankte,
qualifizierte sich auch GER 1 für das Achtelfinale.
In der zweitägigen Pause machte sich die Mannschaft ein Bild von Caxias de Sol. Die Stadt, die ursprünglich von Deutschen und Italienern besiedelt wurde, begeisterte durch eine schöne Kirche, großen sportliche angelegten Park und kleinen Menschen. Die Volleyballer sorgten mit ihrer Größe immer wieder für Aufsehen. Der Städtetrip wurden durch den Kauf von brasilianischem Matetee und dazu passenden Holztassen und Röhrchen abgerundet. Im Hotel der deutschen Mannschaft sorgten die Volleyball mit ihren unterschiedlichen Tees für Verkostungen und brasilianischem Flair.
Gegen Italien war noch eine Rechnung zu begleichen, da gegen dieselbe Mannschaft das Achtelfinale bei der WM in Polen 2021 verloren ging. Mit starker Block- und Abwehrarbeit holten die Deutschen
sich in diesem Jahr allerdings deutlich den Sieg. Marko und Max konnten ebenfalls überzeugen und lieferten im Spiel gegen
Tschechien 2 einen glatten 2:0 Sieg hin. Im Viertelfinale gegen Finnland legten Henrik Templin und Max Pähler zunächst einen Fehlstart hin und verloren den ersten Satz sehr deutlich. Dank der
überragenden Abwehr von Max konnten die beiden das Spiel noch drehen und gewannen im dritten Satz.
Für Marko und Max war der Traum von einer Medaille im Viertelfinale gegen den Weltmeister Ukraine vorbei und die beiden erspielten sich einen 7. Platz.
Mit dem Einzug ins Halbfinale war die beste Platzierung eines deutschen Teams bei den Deaflympics bereits gesichert, es ging jedoch wieder gegen die Weltmeister aus Ukraine, die bereits GER 2 schlugen. Trotz besserer Leistung und einem Spiel auf Augenhöhe fehlte am Ende die Konzentration und das Finale war außer Reichweite.
Gegen das Team aus dem Iran legte Trainerin Tonya Williams viel Wert darauf den Gegner auszupowern und zu zermürben. Henrik nahm die ganze Taktik etwas zu ernst und ließ die Iraner mit mehr als
11 Blockpunkten am Netz verzweifeln und zwang die Iraner zu mehr Fehlern.
Mit einem klaren 2:0 Sieg und einer überragenden Stimmung auf dem Feld und der Tribüne sicherten sich Max und Henrik die Bronzemedaille und erfüllten sich das selbst gesetzte Ziel einer Medaille
bei den Deaflympics obendrauf.
Fotos: Schneid & Kleinert
Homepage: Deutscher Gehörlosen-Sportverband (dg-sv.de)